Breitnigge.de – Ärmel hoch. Stutzen runter, so hat Oliver seinen Blog genannt. Ich habe mit dem FC Bayern München Fan aus Beuel ein Interview über seinen Blog, seinen Verein und natürlich auch über Bonn Beuel geführt. Viel Spaß beim Lesen.
Stelle Dich doch mal kurz vor und erzähle wie Du zum Bloggen gekommen bist.
Nun. Ich bin Breitnigge und ein deshalb nicht mehr ganz so junger Fan des FC Bayern. Im realen Leben aber einfach Oliver. Und wie ich zum Bloggen gekommen bin? Ganz einfach. Durch einen großen Bruder. Jetzt mehr bildlich gesprochen. Aber als ich angefangen habe mich fürs Bloggen zu interessieren, da war Dirk Olbertz schon ’ne große Nummer. Und da ich nicht nur mit ihm zusammengearbeitet habe, sondern auch befreundet war, hat man sich immer mal wieder über das Bloggen unterhalten. Für mich klang das alles irgendwie komisch, hatte ich doch zuvor nur mit statischen Webseiten zu tun. So richtig 1.0. Mein Interesse war allerdings schnell geweckt und nach einem kurzen Benchmark, entschied ich mich für Twoday.net als Dienstleister (WordPress und Co. war mir damals noch gänzlich unbekannt) – am 13.07.2004 wurde ich zum Blogger.
Finde ich schon eine ganz schön lange Zeit, wie haben sich die Zugriffszahlen verändert. Ist Dein jetziger Blog besser besucht, als der alte damals unter mythosbayern.twoday.net?
Das ist ein spannendes Thema. Am Anfang waren die Zahlen natürlich nicht so prall. Aber damals ging es darum auch gar nicht, vielmehr war ich immer wieder erstaunt, wenn ich überhaupt mal Reaktionen auf meine persönlichen Beiträge bekam, sich jemand für das interessierte, was mich bewegte. Als so nach und nach immer mehr Fußballblogger die Szene betraten, will ich heute gerne zugeben, dass ich ab und zu mal geschaut habe, was andere so im Blogger-Counter für Zahlen stehen hatten. Heute sieht das anders aus. Das bringt die Souveränität des langjährigen Bloggens so mit sich. Die stetig steigende Stammleserschaft hat dazu geführt, dass sich die Zahlen selbst mit dem neuen Breitnigge-Blog genauso weiterentwickelt haben, sogar heute noch mehr Leser pro Tag mein Blog besuchen. Nicht unerheblich waren sicherlich auch die größeren SEO-Möglichkeiten mit WordPress und die Spezialisierung auf nur noch Fußball- und Bayern-Themen.
Wie bist Du auf den Namen Breitnigge gekommen? Sieht nach einem Wortspiel aus.
Der Name Breitnigge ist eine Kombination aus Breitner und Rummenigge, dem bayerischen Traumduo der späten 70er und frühen 80er. Genauso aus der Zeit eben, als ich zum Fußball kam und Bayern-Fan wurde. Es fiel mir demzufolge nicht schwer diese Domain zu wählen, als ich ein eigenes Blog hosten und weg von Twoday.net wollte.
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Genau auf das Thema wollte ich gerade kommen, seit wann Du Dich für Fußball und insbesondere für Bayern München interessierst. Gab es da ein Schlüsselerlebnis? Wann war Dein erster Stadionbesuch?
Meinen ersten Stadionbesuch gab es tatsächlich erst im zarten Alter von 18 Jahren – ein Geburtstagsgeschenk. Heimspiel. Gegen Glasgow Rangers. Ein Erlebnis. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings schon über 10 Jahre Bayern-Fan.
Nach ersten fußballerischen Erfahrungen im Allgemeinen (zumindest was meine Erinnerungen betrifft) während der WM 1978, kam ich im Speziellen relativ schnell zum FC Bayern. Es gab dafür auch kein unbedingtes Schlüsselerlebnis. Fan einer Mannschaft zu sein, bedeutet imho eben nicht, es exakt begründen zu können – man ist es einfach.
Du wohnst ja auch in Beuel, wie viele Spiele pro Saison der Bayern siehst Du live im Stadion?
Das ist zur Abwechslung mal ein „trauriges“ Thema. Die Entfernung zwischen Bonn und München macht einen regelmäßigen Stadionbesuch schwierig. Ganz zu schweigen von der aussichtslosen Kartensituation. Man kann also nicht behaupten, dass ich sonderlich oft live im Stadion bin. Zuletzt allerdings zum Abschied von Mehmet Scholl am 34. Spieltag. Großes Kino.
Dafür hast Du es zu den „Auswärtsspielen“ nicht so weit… Da wird die Kartensituation zwar nicht einfacher sein, aber der Weg ist kürzer. Wie sieht deine Prognose für die Saison aus, wie viele Punkte Vorsprung wird der FC Bayern am Ende der Saison Vorsprung haben?
Das mit den Auswärtsspielen stimmt, habe ich lange Jahre ja auch gemacht, aber 2 Jahre Vorlaufzeit beim Bestellen war mir irgendwann zu viel Aufwand. Eine Prognose? Nun. Das Ganze wird meiner Meinung nach kein Selbstläufer. Die Spiele müssen auch mit Millionen-Truppe erstmal gewonnen werden. Ich hoffe natürlich zunächst, dass die Bayern in dieser Saison endlich wieder guten Fußball spielen und wenn am Ende Titel dabei herausspringen, nehme ich das gerne mit…
Dein bisher schönstes Spiel im Stadion?
Dazu gibt es auf meinem Blog eine schöne Rubrik: „Meine Top 10″ – Spiele. Aktuell arbeite ich an Platz 9. Also einfach ein bisschen Geduld… 😉
Um mal auf das Thema meines Blogs Beuel zu kommen, wohnst Du schon immer in Bonn Beuel?
Schon immer in Beuel? Nein. Ich bin ein richtiger Immi. Seit 2 Jahren wohnen meine Frau und ich hier in Bonn. Kommt uns aber schon länger vor und ab und an können wir uns gar nicht mehr vorstellen, mal irgendwo anders gelebt zu haben. Ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde hier.
Dem kann ich nur zustimmen. Wo hast Du vorher gewohnt?
In Erkrath. Das ist ein Vorort von Düsseldorf und im Grunde die Schlafstätte vieler Pendler. Mehr muss man nicht wissen… 😉
Gibt es einen Lieblingsort in Beuel und was gefällt Dir an Beuel besonders?
Einen Lieblingsort habe ich eigentlich nicht. Ich fühle mich eben allgemein sehr wohl hier. Obwohl die Nähe zum Siebengebirge sicherlich schon einen besonderen Reiz ausübt – die Fahrradtouren sind rechtsrheinisch einfach deutlich weniger urban.
Gibt es auch etwas was Dir an Beuel nicht gefällt, was Dich stört?
Kann einen an Beuel tatsächlich irgendetwas stören? Mir fällt nix ein. 😉
Wenn Du Stadtplaner von Beuel wärst, welches Gebäude würdest Du sofort sprengen und warum? Und was würdest Du bauen und warum?
Ok. Dann kommt mir vielleicht doch noch was in den Sinn. Gebäude ist da trotzdem übertrieben. Aber der Konrad-Adenauer-Platz ist rund um die Glascontainer noch nicht wirklich fertig, oder? Meiner Meinung nach fehlt da was. Keine wirklich schöne Ecke in Beuel, noch dazu an so prominenter Stelle. Die Kennedy-Brücke macht aktuell auch nicht wirklich was her. Aber Abreißen und komplett neu bauen ist aufgrund der Eigenschaft, die einzige Innenstadtbrücke zu sein, keine Alternative.
Mit wem würdest Du Dich gern mal unterhalten und was würdest Du die Person fragen?
Paul Breitner. Ob er in meinem Blog nicht Co-Autor werden will…
Vielen Dank für das nette und kurzweilige Interview! Möchtest Du noch etwas sagen…
Ich habe zu danken und nichts mehr zu sagen! 😉