VRS erhöht die Preise 2009 [Update]
Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) wird zum 01. Januar 2009 die Preise erneut anheben, bereits Anfang diesen Jahres sind die Preise im öffentlichen Nahverkehr gestiegen. Die Preissteigerung wird es trotz steigender Fahrgastzahlen geben, Quelle. Der neuerlichen Anstieg wird mit den steigenden Energiekosten und den gesunkenen Subventionen begründet. Da dies auch Beuel betrifft möchte ich einige Worte darüber verlieren.
Ist dies das richtige Mittel um die Kosten zu decken?
Der VRS verlangt mit die höhsten Ticketpreise in ganz Deutschland. Zum Beispiel kostet in Berlin ein Einzelfahrschein, der 2 Stunden gültig ist 2,10 Euro. Dieses Ticket berechtigt zur Fahrt bis zu den Stadtgrenzen von Berlin (Bereich AB). Für eine Fahrt in Bonn bezahle ich 2,30 Euro. Um nach Köln zu kommen, was in etwa der Entfernung einmal quer durch Berlin entspricht, bezahle ich sogar 4,10 €. Ein weiteres Beispiel, in Dresden habe ich für die Fahrt vom Flughafen bis zum Dresdner Hauptbahnhof gerade mal 1,80 Euro bezahlt. In Bonn bezahle ich für die Strecke vom HBF zum Köln/Bonner Flughafen 6,30 Euro!
Mag sein das Dresden und Berlin zur Zeit noch mehr Fördermittel bzw. Subventionen für den ÖPNV erhalten. Aber selbst wenn dem so ist, finde ich diesen riesigen Preisunterschied unverschämt und unangemessen.
Sollte es nicht eher so sein, das die Preise mit steigenden Fahrgastzahlen sinken? Immer wieder wird von allen Seiten gesagt, man solle mehr die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen um die Innenstädte und die Umwelt zu entlasten.
Das sehe ich grundsätzlich auch so und bin auch dafür das Auto öfters stehen zu lassen, zu mal die Preise für Sprit auch enorm hoch sind. In der Stadt muss man zudem noch einen Parkplatz suchen und diesen ggf. auch bezahlen. Aber sobald man nicht mehr alleine mit dem Auto unterwegs ist, lohnt es sich nicht auf den Bus und Bahn umzusteigen.
Die beste Alternative zum Auto und zur Bahn ist das Fahrrad, auch wenn es manchmal etwas gefährlich ist. Dafür überwiegen die Vorteile, wie zum Beispiel die Suche nach einem Parkplatz entfällt.
Eine andere Möglichkeit um Leute dazu zu bekommen ihr Auto stehen zu lassen und mehr mit den Öffentlichen zu fahren, die Preise müssen fallen oder wenigstens konstant bleiben. Das Angebot müsste noch ausgebaut werden, u.a. müsste der Takt in denen Busse und Straßenbahnen fahren bei Bedarf erhöht werden. Besonders am Wochenende wenn viele Leute in der Stadt zum Bummeln und Einkaufen sind. Ideen sind gefragt, wer im Laden XY für 100 € einkauft bekommt den Fahrschein für die Heimfahrt kostenlos. Dazu bedarf es doch nur einer Vereinbarung zwischen den Stadtwerken und den diversen Geschäften in Bonn, Beuel oder Bad Godesberg. Die Geschäfte bekommen die Fahrkarten natürlich zu einem vergünstigen Preis angeboten.
Um so mehr Menschen mit den Bussen und Bahnen fahren um so mehr Einnahmen und um so geringer der Verlust am Ende des Jahres. Preiserhöhung ist dagegen kontraproduktiv.
Hat von Euch schon einmal jemand versucht mit Bus und Bahn abends nach einem Kinofilm von Bad Godesberg nach Beuel zu kommen?
Update 04.11.08
Der VRS hat die zukünftigen Fahrpreise veröffentlicht, vrsinfo.de – unglaublich, das die Preise wirklich erhöht wurden!
Kommt drauf an, wie lang der Film (oder eine anschließende „Nachbesprechung“ in geselliger Runde) geht. Wenn man spätestens um Null Uhr die Heimreise antritt, schafft man es noch ganz gut über den Rhein; danach sollte man sich dann entweder ein Buch für die Wartezeit oder Geld für’s Taxi eingepackt haben.
Ich stimme Dir vollkommen zu. Die Preise grenzen an Wucher, auch wenn die Energie- Personal- und Subventionsbegründung sicherlich stimmt. Das Angebot in Bonn finde ich auch nicht schlecht, einige Linien fahren auch Abends noch in Gebieten, wo kaum jemand mitfährt. Aber seit ich kein Jobticket mehr habe, verzichte ich fast 100% auf Bus und Bahn. Das meiste mache ich zu Fuß, auch wenn ich dafür ne halbe Stunde länger brauche oder ich nehme das Rad. Für Herbst und Winter muss ich mir dafür wohl noch passende wetterfeste und warme Kleidung zulegen – unterm Strich kommt das billiger als Busfahren und ich bin mehr an der frischen Luft. Innerhalb Bonns (für mich: Beuel und Stadtzentrum) ist das ok, aber nur mal grad zum Shoppen nach Köln ist wirklich nicht drin für den Preis.
Auf der anderen Seite sollen die Preise 2009 um 2,9% und 2010 um 3,0% angehoben werden. Das ist kaum mehr als die übliche Inflation – und im Vergleich zu den Spritkosten sind die Steigerungen moderat. Mehr Fahrgäste gewinnen halte ich jedoch auch für die bessere Lösung, zumal Spritkosten und Parkplätze eigentlich als Argumente reichen müßten.
GA-Bonn berichtet heute auch über die Preissteigerung 2009 und 2010.
@Andi zeitlich geht das schon 35 Minuten wenn alle Anschlüsse erreicht werden, denn ich muss dreimal umsteigen.
Ja, die leichte Diskrepanz der Flughafenfahrten Köln-Bann und Berlin hat mich vor 8 Tagen auch noch mal auf die Palme gebracht. 170/180 % teurer ist echt der Hammer.
Andererseits bin ich mit den Erhöhungen Krankenkasse und Gaspreis schon ausgefüllt für 2008 und 2009 😉
Update 04.11.08
Der VRS hat die zukünftigen Fahrpreise veröffentlicht, vrsinfo.de – unglaublich, das die Preise wirklich erhöht wurden!
Ich finde das mittlerweile wirklich unverschämt. Nicht nur, dass manche Linien komplett eingespart wurden oder zumindest ordentlich ausgedünnt… Die Verbindungen sind schlecht, fallen gerne mal aus und viele Busfahrer sind so unfreundlich, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt,wenn man ihren Bus betritt. Aber dafür werden auch die Preise ordentlich erhöht!
Ich bin vor kurzem von Berlin in den Rhein-Sieg-Kreis umgezogen, weil ich hier Freundin und Arbeit gefunden habe. Ich persönlich finde diese Preise von dem VRS ziemlich krass. Mir fehlen echt die Worte. Vorallem die Preise für Abonements von Monatskarten.
Beispiel:
Job für 8 Monate = 8 Monate Monatskarte
Variante A: 8 Monate Monatskarte = 204,50 € x 8 M = 1.636,00 €
Jetzt kann man ja auch ein Abonement machen.
Variante B: 12 Monate Monatskarte = 176,50 € x 12M = 2.118,00 €
Man möchte ja nun auf das Jahr gesehen nicht mehr bezahlen, also nimmt man wohl eher Variante A. Das heißt also für den Einzelnen, dass man weniger Geld im Monat hat.
Was macht man nur, wenn man in einer Firma arbeitet die kein Jobticket anbietet und man nur 800,00 € netto verdient. Das ist doch garnicht bezahlbar. Man wird ja dadurch gezwungen Arbeitslos zu sein. Wie soll man denn von 800,00 € Miete, Versicherung, Essen und Monatskarte bezahlen?
Zum Vergleich:
Die VBB Jahreskarte kostet 1.710,10 € und mit dieser Karte kann man in ganz Berlin „und“ Brandenburg fahren.
Differenz VBB und VRS im Jahr von 407,90 €.
Dazu muss man sagen das Berlin und Brandenburg sicherlich größer sind als ganz NRW!!!
Also wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse ist das ja schon ein Verbrechen am Bürger. Dazu kommen ja noch die Fahrzeiten vom VRS dazu. In Berlin fährt alle 5 min. eine Bahn, hier gibt es Strecken wo die Bahn alle Stunde Fährt… S12 z.B. Also, sowas geht doch echt nicht… Was machen die bitte an Gewinn im Jahr @VRS? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der VRS mehr Ausgaben [Gehälter/Löhne, Betriebskosten…etc.] im Jahr hat, als der VBB.
Unerhört!… Mir fehlen echt die Worte…
Da überlegt man sich echt, ob man wieder nach Berlin zieht…
MfG. Stephan
@Stephan – Ich glaube ganz so einfach kann man sich das dann auch wieder nicht machen.
Ich finde die Preise auch unverschämt, besonders wenn man kein Jobticket hat.
Aber Gewinne wird der VRS nicht erwirtschaften. Ich vermute das der VBB mehr Geld vom Land Brandenburg und Berlin bekommt.
Sollte der ÖPNV nicht grundsätzlich kostenlos von Städten bzw. Ländern zur Verfügung gestellt werden?
Anstelle das Geld den Autokonzernen zu geben, könnte man das Geld auch in den Ausbau des ÖPNV stecken.
Und was die Taktung an geht, kann man sicher auch noch einiges tun. Das Buskonzept ist ja auch auf massiven Protest gestoßen.
Was können die Verkehrsbetriebe für den geringen Lohn?